Ist Google Analytics ein No-Go für Unternehmen in Europa?

Ist Google Analytics ein No-Go für Unternehmen in Europa?

Viele EU-Unternehmen nutzen Google Analytics. Viele haben ihre Daten an Google weitergeleitet, damit sie in den USA verarbeitet werden können.

Das Problem ist, dass die österreichische Datenschutzbehörde in einem kürzlich ergangenen Urteil festgestellt hat, dass eine solche Datenübermittlung gegen die Allgemeine Datenschutzverordnung (DSGVO) verstößt. Die Entscheidung beruht auf mehreren Beschwerden, die die österreichische Nichtregierungsorganisation NOYB (Europäische Datenschutzgruppe) im Anschluss an die "Schrems II"-Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs eingereicht hat. Der EuGH entschied, dass das Datenübertragungsabkommen "Privacy Shield" zwischen den USA und der EU nicht mit dem EU-Datenschutzrecht vereinbar ist, und erklärte das Abkommen im Jahr 2020 für ungültig, wodurch die meisten Datenübertragungen in die USA illegal wurden.

Das Urteil wurde jedoch teilweise ignoriert von Google. Während des Verfahrens räumte der Tech-Riese ein, dass "alle durch Google Analytics gesammelten Daten [...] in den USA gehostet (d.h. gespeichert und weiterverarbeitet) werden", was europäische Nutzer einschließt. Die österreichische Datenschutzbehörde hat nun entschieden, dass dieses Verhalten einen Verstoß gegen das EU-Recht darstellt.

Die österreichische Datenschutzbehörde hat nun entschieden, dass die Verwendung von Google Analytics gegen die Allgemeine Datenschutzverordnung (DSGVO) verstößt. Google verwendet auch einen Cookie für die Datenverfolgung, der von den Nutzern erkannt und deaktiviert werden kann. Dies stellt zwar keinen Verstoß gegen die GDPR dar, verstößt aber gegen die EU-Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation.

Dies liegt daran, dass die Nutzer dem Setzen von Cookies zustimmen müssen, was hier nicht der Fall ist. Die Behörde hat Google drei Monate Zeit gegeben, seine Verfahren zu ändern, sonst drohen Geldstrafen.
Da Google ein internationales Unternehmen ist und viele EU-Unternehmen seine Dienste in Anspruch nehmen, werden andere europäische Datenschutzbehörden wahrscheinlich nachziehen und ähnliche Maßnahmen gegen Google ergreifen. Der EU-Datenschutzausschuss, der sich aus Vertretern aller europäischen Datenschutzbehörden zusammensetzt, arbeitet mit NOYB zusammen, um gegen Google zu ermitteln. Sie haben eine Task Force eingerichtet, die untersuchen soll, ob Googles Datenverfolgungspraktiken gegen EU-Recht verstoßen.

Was bedeutet das für andere Google-Dienste?
Google ist massiv, und jetzt haben wir gesehen, dass Google Analytics ins Visier genommen wurde.

Wie sieht es mit den anderen Lösungen wie Karten und Suchkonsolen aus, und, was für viele wichtig ist, welche Auswirkungen hätte das auf YouTube? Es ist klar, dass das Ergebnis dieses Urteils einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise haben könnte, wie die Nutzer in Europa die Google-Dienste nutzen. Dieses Urteil hat auch zwei Nebeneffekte.

  1. Big Tech ist nicht mehr unerreichbar, wenn es um die Zentralisierung der Nutzer geht.
  2. Dieses Urteil gibt europäischen Unternehmen die Möglichkeit, den Tenor zu nutzen, um ihr Alleinstellungsmerkmal "built and hosted in Europe" aufzubauen.

Die Mehrheit der Unternehmen könnte auch eine Migration zu anderen Analyselösungen in Betracht ziehen, wie z. B. Plusgrowth Analytik als Dienstleistung. Wenn Sie Fragen dazu haben, können Sie uns gerne kontaktieren.

Über den Autor

Ich bin Marco van den Akker, ein Stratege und Vermarkter, der Daten und Kreativität nutzt, um die Geschäfte der Plusgrowth-Kunden zu vergrößern. Ich freue mich immer, wenn ich mit ihnen zusammenarbeiten kann, um messbare Ergebnisse zu erzielen.

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